Methode 3: Argumentationsübung

„(Name der Stadt) ist schön“

Lernziele

Die TN verstehen und erleben mögliche Funktionsweisen und die Relevanz von Prozessen der Meinungsbildung anhand lebensnaher Beispiele. Sie verstehen, welche Faktoren Einfluss auf Meinungsbildungen von Individuen und Gruppen nehmen. Sie üben ihre Argumentationskompetenzen in einer spielerischen Beispieldebatte.

Übung (30 Min):

Schritt 1: Wie kommt eine Meinung zustande? (10 min)

Die Teamenden legen Bildern mit Symbolen aus. Diese Symbole stellen Quellen der Meinungsbildung dar, wie z.B. Medien, Familie, Freunde, Schule, Zeitung etc. Anhand der Bilder diskutieren die TN darüber, wie Meinungen von verschiedenen Quellen beeinflusst werden. Die Teamenden moderieren hierzu einen offenen Austausch zu den folgenden Fragen:

• Woher erhaltet ihr Informationen?
• Was haben die Bilder mit Informationen und Meinungsbildung zu tun?
• Wie kann man sich von einer Sache z.B. einem Ereignis, einen Gesamtüberblick verschaffen?
• Welche Quellen der Meinungsbildung fehlen hier?

Schritt 2: Meinungsbildung, Argumentation und Diskussion am Beispiel der Aussage „(Stadt des Workshops) ist schön” (10 min)

Die TN werden in zwei gleich große Gruppen aufgeteilt. Die Teamenden werfen die Aussage „(Stadt des Workshops z.B. Detmold) ist schön.“ in den Raum. Gruppe
1 entwickelt nun in 10 Minuten 3-5 intuitive Argumente PRO Aussage und Gruppe 2 2-5 intuitive Argumente CONTRA. Die Gruppen bestimmen jeweils zwei bis drei Sprecher:innen, die die Argumente der Gruppe präsentieren.

Schritt 3: Präsentation (5 min)

Die beiden Gruppen treten in einer niedrigschwelligen und kurzen Debatte nun mit ihren Argumenten gegeneinander an. Die ersten 3 Minuten geschieht dies ganz frei. In der zweiten Phase (ebenfalls 3 Minuten) sollen sie versuchen, folgende Kommunikationsregeln einzuhalten:

• Jede Gruppe darf abwechselnd ein Argument vorbringen.
• Bezieht euch jeweils in eurer Argumentation auf das zuvor genannte Argument der anderen Gruppe.

Schritt 4: Reflexion (5 min)

Abschließend wird kurz thematisiert, inwiefern die Gesprächsregeln die Debatte geändert haben und wie die Übung empfunden wurde. Dabei soll auch thematisiert werden, wann die Argumente der anderen Gruppe wirklich wahrgenommen wurden. Zudem soll abschließend folgende Reflexionsfrage diskutiert werden:

• Was hat die Übung mit Demokratie, Toleranz, Zusammenleben zu tun?

Hinweise:

Die Zeit für die Debatte soll bewusst kurzgehalten werden. Es geht nur darum die TN erfahren zu lassen, wie schnell Argumente anderer außer Acht gelassen werden und sich nur noch auf das eigene „Gewinnen“ der Diskussion konzentriert wird.
Im Anschluss an die Übung kann es notwendig sein, dass die Teamenden die TN wieder einen, indem beispielsweise betont wird, dass Debatten, Diskussionen und Konflikte, so lange sie auf inhaltlicher Ebene ausgetragen werden, nichts mit gegenseitigen Sympathien oder Antipathien zu tun haben. Zudem kann den TN auch bewusst gemacht werden, dass sich im Alltag je nach Thema und Meinungsbildung ständige verschiedenste Formen von Allianzen bilden können – je nachdem mit wem wir gerade einer Meinung sind und mit wem nicht.

Foto von Kimson Doan auf Unsplash

Infobox

Material

- Bilder mit Quellen der Meinungsbildung

Zeit

30 Minuten

Ab 14 Jahren