Methode 4: Positionierungsübung

„Diskriminierung: Das weiß ich und das hat das Thema mit mir zu tun“

Lernziele:

Die TN teilen ihre Assoziationen zum Thema Diskriminierung in der Gruppe und setzen sich mit ihren persönlichen Bezügen zum Thema auseinander. Sie bekommen ein Gefühl für die verschiedenen Positionierungen in der Gruppe. Die TN können erklären, was Diskriminierung bedeutet und wissen, dass sie verschiedene Formen hat. Sie beginnen das Einsetzen gegen Diskriminierung und auch die kritische Selbstreflexion als wichtige Haltung für mehr Gerechtigkeit in der diversen Gesellschaft zu begreifen.

Übung (20 Min) 

Die Teamenden kleben mit Tape eine Linie durch den Raum oder erklären den TN eine imaginäre Linie. Es wird festgelegt, welcher Pol der Linie für die Position „Ich stimme zu!“ und welcher für „Ich stimme nicht zu steht.“. Anschließend wird Aussage für Aussage vorgelesen und die TN positionieren sich entsprechend ihrer Meinung. Sie müssen dafür stets überlegen, ob sie der vorgelesenen Aussage zustimmen oder nicht. Nachdem sich alle TN zu einer Aussage auf der Linie positioniert haben, werden stets einige TN der beiden Pole gebeten, ihre Position zu begründen. Eine sich daraus entwickelnde Diskussion kann je nach Zeit zugelassen werden. Wichtig ist, dass die Teamenden einen sensiblen Umgang mit den Aussagen einführen und deutlich machen, dass Menschen sich nicht zu den Aussagen positionieren oder kommentieren müssen, wenn sie sich damit unwohl fühlen.

Aussagen

Bereich 1: Assoziationen und Eigenverortung

• Ich weiß, was Diskriminierung bedeutet.
• Ich selbst habe schon mal Diskriminierung beobachtet.
• Ich selbst erfahre Diskriminierung.

Bereich 2: Definition und Bedeutung

• Wenn Menschen aufgrund von Identitätsmerkmalen schlechter behandelt werden als andere, dann ist das diskriminierend.
• Diskriminierung hat verschiedene Formen, die Menschen je nach Merkmalen erfahren.
• Menschen können von mehreren Diskriminierungsformen gleichzeitig betroffen sein.

Bereich 3: Verantwortung

• Diskriminierung geht alle und nicht nur Betroffene Personen etwas an.
• Diskriminierung kann auch dann geschehen, wenn eine handelnde Person gar nicht diskriminierend handeln wollte.
• Wir alle können diskriminierend handeln und sollten deshalb versuchen, uns selbst zu hinterfragen und Kritik ernst zu nehmen.

Hinweise:

Die Teamenden sollten bei Rückfragen die TN bitten, die Mittelposition („Bin unentschlossen.“/ „Weiß ich nicht.“) nur dann zu nutzen, wenn sie wirklich gar keine Position für sich finden können.
Die Teamenden erklären den TN, dass sie im Rahmen dieser Übung unabhängig von anderen und ehrlich Positionierungen finden sollen. Sie brauchen keine Angst haben, „Fehler“ zu machen, da es um ein gemeinsames Lernen geht.
Es kann hilfreich sein, die Diskussion auch durch eigene Positionen der TM ein wenig anzureizen.
Aus dem Bereich 1 sollten möglichst alle drei Aussagen genutzt werden. Die Diskussionen können hier kürzer ausfallen, da es um Impulse zur Selbstreflexion der TN geht. Aus den Bereichen 2 und 3 sollte mindestens eine Frage gestellt werden.
Alle Aussagen in Bereich 1 und 2 sind so formuliert, dass die Aussage in ihrer Formulierung stets die richtige Version darstellt und von den Teamenden auch so argumentiert und erklärt werden sollte.

Foto von Jehyun Sung auf Unsplash

Infobox

Material

- Tape für die Linie
- Aussagen, vorbereitet auf einem Flipchart/Moderationskarten

Zeit

20 Minuten

Ab 14 Jahren