Das Känguru

von Marc-Uwe Kling (seit 2008)

„Ich habe immer noch zu allem eine glasklare Meinung. Aber ich bin mir nicht mehr ganz so sicher wie früher, dass sie stimmt.“ *

Das Känguru ist der Hauptcharakter der Buchreihe Die Känguru-Chroniken“ und bekannt für sein widerständiges und humorvolles Verhalten. 

Die Känguru-Chroniken sind eine literarische Schöpfung des Autors Marc-Uwe Kling und umfassen bislang vier Textsammlungen.  

Das aufmüpfige Beuteltier und seine Mutter kamen aus Vietnam nach Deutschland, um hier als Vertragsarbeiter:innen ihr Leben zu bestreiten. Mit überzeugt kommunistischer Haltung plant es immer wieder den Sturz des Kapitalismus und wird nicht müde, Nazis zu ärgern. Zugleich ist es wahnsinnig faul, trotzig und lebt wie ein Schmarotzer, was seinen politischen Umsturzplänen oft im Wege steht. Doch was das Känguru so charmant macht, ist dessen scharfe Zunge: Es ist um keinen bissigen Kommentar oder ein geistreiches Zitat verlegen und sprudelt vor Kreativität, die in seinen Erfindungen und seinem unvollendeten Lebenswerk „Opportunismus und Repression“ ein Ventil findet.  

Mit seiner widersprüchlichen Persönlichkeit und seiner fließenden Bi-Trans-Metro-Sexualität lässt sich das Känguru nicht in traditionelle Kategorien einsortieren. Scheinbar hat es die ganze Welt in dem felligen Beutel versteckt ­– von den geliebten Schnapspralinen über rote Boxhandschuhe bis hin zu „geliehenen“ Aschenbechern. Auf diese Weise hat das Känguru immer für jede:n etwas dabei. 

*Kling, M. (2022, März 16). Glasklare Meinung, Die Känguru-Comics Folge 367. Zeit Online.

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