Gianni Jovanovic

(geb. 1978 in Rüsselsheim, Hessen)

„Wenn ich im Raum bin und du dieses Z-Wort benutzt, obwohl es mich diskriminiert, dann musst du dir den Vorwurf gefallen lassen, dass du Rassismus reproduzierst."*

Gianni Jovanovic ist ein Queer- und Roma-Aktivist, Performer und Entrepreneur mit einer bewegten Lebensgeschichte.

Gianni Jovanovic wuchs als Sohn einer Roma-Familie in Hessen auf. Seit seiner frühesten Kindheit sah er sich mit rassistischen Anfeindungen, Gewalterfahrungen und Diskriminierung konfrontiert. So auch eines Nachts im Jahr 1982: Der damals Vierjährige muss mitansehen, wie sein Elternhaus zur Zielscheibe eines Sprengstoffangriffs wird. Als die Familie sich nach draußen rettet, werden Pflastersteine nach ihnen geworfen.

Mit vierzehn Jahren wird Jovanovic von seinen Eltern mit einem gleichaltrigen Mädchen verheiratet und zwei Jahre später bekommen die beiden ihr erstes Kind. Später outet er sich, lässt sich scheiden, heiratet seinen heutigen Ehemann und ist mittlerweile zweifacher Großvater.

Mit der Gründung seiner Initiative „Queer Roma“, dem Verein „Safe Space” und seinem Engagement für das Kollektiv „Colours of Change“, setzt er sich für die Rechte, Sicherheit und Sichtbarkeit von queeren Schwarzen Menschen und People of Color ein. Mit seiner intersektional-aktivistischen Arbeit avancierte Jovanovic zu einer maßgeblichen Stimme der Rom:nja- und Sinti:zze-Communitys in Deutschland.

*Koopmann, C., Diese Schnitzelsauce mit Z, in: Süddeutsche Zeitung, 5.02.2021.

Credits: Carolin Windel