Helene Lange

(geb. 1848 in Oldenburg – gest. 1930 in Berlin)

“Wenn das Endziel der Frauenbewegung einmal erreicht ist, so wird es kein führendes Geschlecht mehr geben, sondern nur noch führende Persönlichkeiten.” *

Helene Lange kämpfte für Geschlechtergerechtigkeit und widmete ihr Leben dem Kampf für eine bessere Mädchenbildung.  

Helene Lange war eine bedeutende Frauenrechtlerin des 19. und 20. Jh. Sie wuchs als Tochter einer mittelständischen Oldenburger Kaufmannsfamilie auf und war ab ihrem 16. Lebensjahr Vollwaise. Schon zu Jugendzeiten wurde sie sich der Grenzen gewahr, die ihr in einer männlich dominierten Gesellschaft auferlegt waren. So fasste sie den Plan, in Preußen Lehrerin zu werden, um für gleiche Bildungs- und Berufschancen zu kämpfen. Die für die „höheren Töchter“ des Bürgertums vorgesehene Mädchenbildung sollte diese lediglich darauf vorbereiten, ein Dasein als Mutter und Ehefrau zu fristen. Jungen Frauen der unteren Schichten war der Zugang zu höheren Schulen aber gänzlich verwehrt.

Die engagierte Frauenrechtlerin, Pädagogin, Lehrerin und später Politikerin Helene Lange glaubte an eine Wesensverschiedenheit des weiblichen Geschlechts. Dennoch übte sie gegen zahlreiche Widerstände scharfe Kritik an der Benachteiligung von Frauen. So verfasste sie unter anderem Petitionen an die preußische Regierung, gründete den „Allgemeinen deutschen Lehrerinnenverein“ (ADLV), sowie die Zeitschrift „Die Frau – Monatsschrift für das gesamte Frauenleben”, die ab Ende des 19 Jh. mehrere Jahrzehnte lang erschien. Schließlich engagierte sie sich in der Partei „Liberale Freisinnige Vereinigung“. Nach der Einführung des Frauenwahlrechts im Jahr 1919 eröffnete Helene Lange als Alterspräsidentin die erste Hamburger Bürgerschaft. Dass 1896 erstmals sechs Frauen in Berlin das Abitur ablegen konnten, ist maßgeblich ihrem Engagement zu verdanken.

* Lange, H., Kampfzeiten. Aufsätze und Reden aus vier Jahrzehnten, Berlin 1928. 

Helene Lange
Bundesarchiv, Bild 183-N0215-504 / Fotograf: o.Ang.