Toleranz-Stammtische

Jede:r kennt sie: Die vielgescholtenen und häufig zitierten „Stammtisch-Parolen“. Stammtische haben einen negativen Ruf, wobei das Zusammenkommen und die Geselligkeit genau das Gegenteil bewirken können: Bei einem guten Gespräch mit einem guten Getränk lässt sich ein toleranter und respektvoller Umgang miteinander leben und üben. Die Idee ist einfach und schnell umgesetzt: Gastronomische Betriebe stellen für einen bestimmten Zeitraum (z.B. Donnerstag abends, 20.00-22.00 Uhr) einen Tisch zur Verfügung, auf dem ein kleines Fähnchen angebracht ist, das signalisiert, dass an diesem Tisch der „Toleranz-Stammtisch“ stattfindet. Toleranz-Stammtische können ein offenes Angebot in einem Restaurant oder einer Kneipe sein, das heißt: alle sind willkommen, es wird dieser Raum zur Diskussion mit Menschen unterschiedlicher Meinung angeboten. Genauso können Toleranz-Stammtische als Diskussionsräume für Menschen angeboten werden, die einen Konflikt miteinander haben oder voneinander wissen, dass sie völlig unterschiedlicher Meinung sind. Damit Konflikte nicht ausufern, ist es sinnvoll, ein Regelwerk aufzustellen. Dieses kann von Beteiligten aufgesetzt werden oder von den Gastgeber:innen vorgegeben werden. Die aufgestellten Regeln sind bindend, wer die Regeln bricht, wird sanktioniert (Rederecht kann entzogen werden, Platzverweise oder Hausverbote können erteilt werden).